Tach auch!
Was schenkt ihr jemandem, der gerne reist oder wandert, ihr aber kein Geld oder auch keine Lust habt, ihm eine Reise zu finanzieren?
Was eignet sich als kleines Mitbringsel für Freunde oder Familienmitglieder, die gerne neue Welten entdecken? Als Aufmerksamkeit für Pilger und Trekker, für Camper und Couchsurfer – kurz: für alle, die gern unterwegs, neugierig auf die Welt und auf neue Erfahrungen sind? Ein schönes Geschenk sind (gute) Bücher übers Reisen oder Wandern, finde ich. Neue Welten entdecken können die Beschenkten damit auf jeden Fall – und das, ohne dass es ein allzu großes Loch in eurem Geldbeutel hinterlassen würde (deshalb eignen sich die folgenden Bücher natürlich auch als Geschenk für euch selbst ;)). Hier meine 5 Buchtipps, die gut unter den Weihnachtsbaum passen.
1. „Andere Länder, andere Sitten: Kurioses, Witziges und Unerwartetes aus aller Welt“ von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt
Im nächsten Urlaub geht’s nach Indien, aber ihr habt keinen blassen Schimmer, was da so für Sitten herrschen? Wie sieht’s in eurem nächsten Reiseland mit dem Thema „Autofahren“ oder „Alkohol“ aus? Die Korrespondenten des Deutschlandradios Kultur (Holiday) haben ein hübsches buntes Buch verfasst, das euch dabei helfen kann, kulturelle Unterschiede besser einzuschätzen und Fettnäpfchen zu vermeiden. Zu Wort kommen hier aber nur Leute, die selbst in den betreffenden Ländern gelebt oder gearbeitet oder sie bereist haben. Also erwartet euch bei diesem spannenden Lesefutter keine aus dem Netz zusammengeklaute Klischeesammlung, sondern ein ebenso informatives wie überraschendes Nachschlagewerk – eine Art Reiseknigge mit „Aha!“-Effekt. Das macht Spaß!
2. „Laufen. Essen. Schlafen.“ von Christine Thürmer
Mein allererster Buchtipp für euch war einst dieser fluffig geschriebene Bericht einer Frau, die eben nicht nur 500 Kilometer zu Fuß gelaufen ist und diesen Trip dann als „DIE“ Erfahrung ihres Lebens schlechthin bezeichnete. Nein. Christine ist unglaubliche 12.700 Kilometer wandernd unterwegs gewesen – und zwar auf den drei großen Trails Amerikas. Bis heute sind noch zahlreiche weitere Kilometer hinzugekommen, wovon sicher bald ein neues Buch erzählen wird. Vorerst müsst ihr mit diesem Bericht vorlieb nehmen. Ihr erfahrt, wie es ist, allein oder mit erst noch Fremden durch die Wildnis zu laufen, überraschende Begegnungen zu machen oder eure Nahrung vor Bären zu schützen, während ihr im Zelt vor euch hinschlummert. Und davon, wie es ist, das alte Leben komplett hinter sich zu lassen. Kurz: Von diesem Buch wird man so richtig inspiriert.
(Mehr darüber, was ich von diesem Erfahrungsbericht halte, lest ihr übrigens hier.)
3. „1.000 Tage Frühling“ von Tomislav Perko
Schon mal drüber nachgedacht, mit wenig Geld um die ganze Welt zu reisen? Trampend? Dank des Couchsurfings bei Fremden auf dem Sofa zu übernachten und so nur unter 10 Euro am Tag auszugeben, aber dafür in kurzer Zeit mehr zu erleben, als es einige in ihrem ganzen Leben tun? Tomislav Perko hat genau das gemacht – und über seine ersten Reiseerfahrungen ein Buch geschrieben. Und über die Vorbereitungen und Ereignisse in seinem Leben, die dazu führten, dass er zum Weltreisenden wurde. Im März 2017 folgt das zweite Buch, dass die große Reise selbst thematisieren und „1.000 Tage Sommer“ (hier vorbestellen) heißen wird. Aber vorher solltet ihr unbedingt noch „1.000 Tage Frühling“ kennenlernen!
4. „Wie ich nach Santiago de Compostela ging und ganz woanders ankam“ von HanneLore Hallek
Als ich dieses Buch vor meinem ersten Camino geschenkt bekommen habe mit den Worten „Hier – hab ich beim Arzt beim Blättern in Frauenzeitschriften gesehen – da war ein Ausschnitt drin und ich hab’s bestellt, weil du doch bald dahin willst! Außerdem isset lustig!“ – nun ja, da war ich erst einmal skeptisch. „Hat bestimmt so’n Hausmütterchen geschrieben, das eine Bustour über den Jakobsweg gemacht hat“, dachte ich noch – und dann wurde ich auf einmal mitten ins Buch hineingezogen. Ehrlich gesagt: Lange habe ich nicht für die 219 Seiten gebraucht, denn die Erlebnisse der Dame auf dem Camino werden sehr kurzweilig, schnörkellos, ehrlich, flüssig und humorvoll geschildert. Es wird sogar der Bogen in die aktuelle Wirklichkeit nach dem Weg gespannt, was mir gut gefallen hat. Aber am tollsten fand ich die Tatsache, dass ich viel lachen musste, am Ende immer noch einen Heidenrespekt vor dem Weg, aber trotzdem gerade in diesem Moment auch eine Riesenlust verspürte, nun bald auch endlich nach Spanien zu kommen. Und da Humor oft geschlechterübergreifend ist, denke ich, dass das Buch gar kein spezielles Frauen-, sondern einfach ein Pilgerbuch ist.
5. „Nach Albanien: Bericht einer Reise“ von Jörg Dauscher
Vorab: Dieses Buch habe ich bisher nur in Ausschnitten gelesen. Aber ich habe mir andere Berichte von Jörg Dauscher zu Gemüte geführt, denn ich habe ihn auf meiner letzten Reise durch Mallorcas Gebirge zufällig kennengelernt – und ich mag seinen persönlichen, manchmal gar lyrischen Schreibstil. Albanien ist zudem nicht das Allerwelts-Reiseziel, was mein Interesse am Buch sehr steigert (sucht noch wer ein Geschenk für mich? ;)). Euch erwartet hier keine Bildersammlung, sondern die Schilderung des albanischen Dorflebens, die Erläuterung der albanischen Bräuche sowie Dauschers Reiseerlebnisse.
Und welche Lieblingsbücher über Reisen oder Pilgern habt ihr so?
Lasst Tipps in den Kommentare da – so haben alle etwas davon 😉
Auf bald und LG!
chaoskirsche
Eine Antwort auf „Lesefutter: Geschenke für Wander- und Reisefreunde“